Unsere Reise in die Ukraine im April 2024
Im April 2024 haben wir erneut einen Transport von humanitären Hilfsgütern auf die Reise geschickt – und das alles dank der unermüdlichen Unterstützung unseres Netzwerks und unserer Partnerunternehmen. Diesmal hat sich unser ReBuild Team auf den Weg in die Ukraine gemacht, um nicht nur die dringend benötigten Hilfsgüter zu überbringen, sondern auch um den Menschen vor Ort in die Augen zu schauen und ihre Geschichten zu hören.
Mit im Gepäck hatten wir haltbare Nahrungsmittel, Medizin, Wundversorgungsmaterialien und Hygieneprodukte – Dinge, die für viele Menschen in dieser schwierigen Zeit von unschätzbarem Wert sind. Inmitten der Herausforderungen, die durch die russischen Angriffe auf zivile Infrastruktur und Stromversorgung entstehen, ist es unser Ziel, eine grundlegende Versorgung für die Bevölkerung sicherzustellen – besonders mit Blick auf den kommenden Winter. Deshalb lag uns auch die Lieferung hochwertiger und leistungsstarker Solargeneratoren sowie weiterer Materialien wie Solartaschenlampen, Batterien und Werkzeug am Herzen. Diese Geräte sind lebenswichtig, insbesondere wenn Dunkelheit durch großflächige Energieausfälle droht.
Geschenkbeutel für Soldatinnen & Medizinerinnen mit Selenacare
Ein ganz besonderer Dank gilt dem Unternehmen Selenacare: Durch einen großzügigen Rabatt auf Periodenprodukte konnten wir eine große Menge an nachhaltigen sowie wiederverwertbaren Menstruationscups kaufen. Diese wurden, zusammen mit Mittel gegen Blasenentzündungen, Wundspray, kleinen Pflegeprodukten sowie Traubenzucker, als Geschenk an Soldatinnen sowie Medizinerinnen übergeben, die sich täglich an der Frontregion für andere Menschen einsetzen. Denn in dieser herausfordernden Zeit wollen wir diese starken Frauen wertschätzen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie mit grundlegenden Hygieneartikeln versorgt sind.
Autospende der Martin GmbH
Sehr gefreut hat uns die großzügige Spende des Mercedes Vito von der Martin GmbH aus Hattingen. Der treue Firmen-Bulli hat nicht nur die Hilfsgüter sicher in die Ukraine transportiert, sondern konnte auch direkt vor Ort an das Militär an der weißrussischen Grenze übergeben werden. Dort wird er für wichtige Aufgaben wie Evakuierungen und medizinische Transporte eingesetzt.
Die Übergabe fand im Beisein einer kleinen Delegation der Verwaltung von der Stadt Zhytomyr, der Presse und Offizieren des Militärs statt. Insbesondere die Soldaten waren sehr glücklich über diese Spende, denn angesichts des gezielten Abnutzungskriegs ist es für sie äußerst schwierig, zuverlässige Fahrzeuge zu beschaffen.
Während der Übergabe schwand die anfängliche militärische Strenge der Anwesenden und machte Platz für ehrliche, emotionale Gespräche über die Herausforderungen, mit denen sowohl die Zivilbevölkerung als auch die Soldatinnen und Soldaten konfrontiert sind. Es war ein bewegender Moment, der uns alle daran erinnerte, wie wichtig Solidarität in solch schweren Zeiten ist.
Begegnungen mit Menschen in der Ukraine
Gemeinsam mit unserer Partnerstiftung Pokrovafund konnten wir direkt mit betroffenen Menschen in Kontakt treten und ihnen unsere Hilfsgüter persönlich überreichen. Es sind diese Begegnungen, die uns daran erinnern, warum wir tun, was wir tun – um Hoffnung zu schenken und ein Stück Licht in dunkle Zeiten zu bringen.
Während unserer Reise sind uns drei Gruppen von Menschen besonders häufig begegnet, deren Geschichten uns tief berührt haben und wir mit euch teilen möchten:
- Binnenflüchtlinge: Millionen von Menschen in der Ukraine sind gezwungen, aus ihren Heimatorten zu fliehen – sei es aufgrund der Zerstörung ihrer Häuser oder der unmittelbaren Gefahr durch den Krieg. Viele von ihnen haben bereits 2014 alles verloren und mussten sich mühsam eine neue Existenz aufbauen, nur um 2021 erneut alles zu verlieren. Ihre Erzählungen sind geprägt von Verlust und Hoffnungslosigkeit, aber auch von unerschütterlichem Mut: Trotz allem versuchen sie wieder Fuß zu fassen.
- Witwen und ihre Kinder: Bei einem Treffen einer örtlichen Kirchengemeinde durften wir Zeugen des unermüdlichen Zusammenhalts werden, der in dieser Gemeinschaft herrscht. Die Witwen, die oft nicht nur um ihre Partner trauern, sondern auch mit bürokratischen Hürden kämpfen müssen, stehen vor enormen Herausforderungen. In dieser schweren Zeit erhalten sie Unterstützung durch Hilfsgüter und die Solidarität anderer. Als unser Team bei einer Gesprächsrunde anwesend war, hörten wir ihre bewegenden Geschichten und erlebten, wie wichtig es ist, dass sie ermutigt werden, Hilfe anzunehmen – denn viele waren zum ersten Mal in der Situation, auf Unterstützung angewiesen zu sein.
- Verwundeten Soldatinnen und Soldaten: Viele Soldatinnen und Soldaten, die aus dem Einsatz zurückkehren, haben neben ihren schweren körperlichen Verletzungen auch ein seelisches Trauma. Das ukrainische Gesundheitssystem steht unter immensem Druck und kann oft nicht die notwendige Hilfe bieten. Als gemeinnützige Organisation möchten wir unseren Beitrag dazu leisten, diesen tapferen Menschen mit humanitären Hilfsgütern sowie Unterstützung für Rehabilitations- und Operationskosten zur Seite zu stehen. Die Gespräche mit den Soldatinnen und Soldaten hinterließen einen bleibenden Eindruck bei uns; ihre Worte über den Schutz ihrer Familien und das Unverständnis für die Grausamkeit der Angriffe haben bei uns einen tiefen Eindruck hinterlassen. Aus Respekt vor ihrem Schmerz haben wir nur wenige Fotos gemacht – denn es geht hier um Menschen und ihre Geschichten.
Danke an alle Personen und Unternehmen, die durch ihre Spenden zu diesem Transport beigetragen haben!